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Es gibt Eigenschaften, welche die Allgemeinheit dem weiblichen zuschreibt und Eigenschaften, welche eher dem männlichen zugeschrieben wird.

z.B. "stark" wird mit dem männlichen verbunden
"schwach" mit dem weiblichen.
"Logik" und "Strukturiertheit" mit dem männlichen
"unlogisch" und "unstrukturiert" mit dem weiblichen.
Wobei es Eigenschaften gibt, welche sich klar zuordnen lassen und andere, wo sich die Geister scheiden. Dazu kommt noch, dass jeder Mensch - abhängig von den Umständen wie er aufgewachsen ist - andere Attribute für die Zuordnung wählt als das sein Nachbar tun würde.

Beispiel: wenn ich in einem patriarchalen Umfeld aufgewachsen bin, in dem die Mutter für das Heim zuständig war, verbinde ich mit weiblich automatisch die Hausarbeit. Wenn mein Geburtsumfeld aber von einem Vater geprägt war, der die Hausarbeit verrichtete, dann werde ich diesen Begriff wohl nicht mit typisch weiblich in Verbindung bringen.

Da nun aber jeder Mensch sowohl weibliche wie auch männliche Teile in sich vereinigt, ist es doch ganz interessant sich selber oder andere zu beobachten und sich zu fragen, bei welcher Gelegenheit man aus welchem Prinzip hinaus reagiert oder agiert.

Bin ich zum Beispiel eine Frau, welche mich ausschliesslich praktisch und schnörkellos mit Sweatshirt, Hose und Turnschuhen kleidet, könnte das bedeuten, dass ich in diesem Bereich eher meinen Animus lebe.

Bin ich ein Mann, welcher bei Auseinandersetzungen drei Tage lang schmollt und kein Wort mehr spricht oder eine Frau, welche in diesem Bereich zum Gegenangriff übergeht, dann wird in diesem Beispiel beim Mann die Anima und bei der Frau der Animus gelebt.

Weshalb ist nun die Beobachtungsfrage eine interessante?

Yin-Yang

Es könnte der Schlüssel dazu sein, zu verstehen, welche Wirkung man auf sein Umfeld hat und weshalb, sein Verhalten aktiv verändern zu können, nicht mehr Gefangener seiner Reaktionen zu sein, sondern sich selber und sein Umfeld bewusster wahrzunehmen und besser zu verstehen.

Daraus könnte ein bewussterer Einsatz des männlichen und weiblichen Teils in einem resultieren und eine klarere Haltung .
sternenwanderin verfasste Töne am 19. Mai, 17:27:
Öhm... also du meinst, dass man bewusst seinen Anima und Animus einsetzen kann/sollte um eine klarere Haltung zu bekommen? Ich frage mich gerade, ob man selbst BEWUSST seine Haltung beeinflussen kann, wenn doch durch diverse Einflüsse die Haltung schon geprägt wurde? Würde ich z.B. meine Meinung darüber, dass Frauen an den Herd gehören ändern, auch wenn ich es nicht anders kenne? Ok, dass ist ein blödes Beispiel, aber die Frage bleibt: Kann ich das bewusst beeinflussen? Ich meine in konkreten Fragen ist das wohl schwerer. Einfacher wirds bei Momenten wie "heute style ich mich auf, ich will richtig weiblich rüberkommen, morgen nehme ich die Schlabberklamotten, da ist es mir egal", denn hier kann ich mich bewusst für meine sehr weibliche oder eher nicht so weibliche Seite entscheiden. Bei Meinungsfragen gestaltet sich das schwierig. Oder ich hab dich nicht verstanden :)

Ps: Ich verlinke dich dann auch mal bei mir :) 
Jackie antwortete am 20. Mai, 12:27:
Scharf Nachdenk!
hmmmnm, das ist wirklich eine interessante Frage, die mich zum grübeln veranlasst.

Das Wort bewusst verwende ich im Sinne von sich selbst beobachtend und nicht im Sinn von manipulativ.
Also, sich selbst bewusster sein, sich selber beobachten aus welcher Haltung heraus man gerade reagiert und nicht situatives Einsetzen der männlichen oder weiblichen Seite.

Wenn ich von einer Freundin eine kurzfristige, fadenscheinig anmutende Absage erhalte, könnte ich demzufolge meine innere Reaktion beobachten und feststellen, dass sofort das Gefühl aufkommt, nicht geliebt zu werden, nicht gewollt zu sein und nicht wertgeschätzt. (was natürlich nicht der Realität entspricht, aber diese Absage nun mal bei mir auslösen könnte) Dann könnte ich diese Reaktion als weiblich identifizieren und dementsprechend einordnen. Wenn ich dann als Reaktion auf diese Absage meiner Freundin eine massive Antwort gebe und zum Gegenangriff übergehe, kann ich diese Reaktion als männlich identifizieren. Durch dieses Zuordnen verlangsame ich den Denk- und Reaktionsprozess und kann mir überlegen, ob es vielleicht in diesem speziellen Fall auch andere Reaktionsmöglichkeiten gäbe. Beispielsweise nicht Gegenangriff, sondern Verständnis (eine weibliche Haltung). Ich kann eine andere Haltung einnehmen, muss aber nicht.

Nun zum Beispiel Frau am Herd. Das ist wirklich sehr kompliziert, weil da noch ganz viele Wertvorstellungen hineinspielen.
Wenn ich zu Hause mit einer Mutter aufgewachsen bin, die ausschliesslich die Arbeit der Hausfrau verfolgte, diese Arbeit von ihrem Gatten aber als selbstverständlich angesehen und nicht wertgeschätzt wurde, dann ist für mich Hausarbeit eher aus meinem Animus heraus gesehen geringe Arbeit und nicht sehr erstrebenswert. Als Frau haben mich aber die Gesellschaftswerte gelernt, dass eine gute Frau gleichbedeutend mit guter Hausfrau ist. Da nun aber meine vom Elternhaus geprägten Wertvorstellungen machen, dass ich nicht gerne putze, habe ich einen Konflikt zwischen meiner Vorstellung wie man den als Frau sein sollte und der anerzogenen Wertvorstellung. Also ein Konflikt zwischen meinem Animus und meiner Anima.

Indem ich mir dieses Konflikts bewusst werde und auch begreife, woher der kommt, gelingt es mir vielleicht, mich mit der Vorstellung, dass Hausarbeit weiblich und wertlos ist, zu versöhnen und statt männlich auf das Thema Hausarbeit zu reagieren, weiblich und wertschätzend damit umzugehen.

Vielleicht kommt meine lange Ausführung auf das selbe hinaus, wie du gemeint hast. Ich weiss es nicht.