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Die Dunkelheit bricht langsam herein, die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos spiegeln sich auf dem nassen Asphalt, der wie schwarz eingeölt wirkender Basalt vor mir her flieht.

Innert einer Stunde setzte sich der Schnee auf der Strasse, zwängt die ängstlichen Fahrer zu einer Verlangsamung des Tempos, lässt die Blechlawine sich Anstauen an der Erhöhung, lässt diese unglaubliche Schlange im Schritttempo vor sich her kriechen.

Erstaunlicherweise bleibe ich ruhig und erstaunlicherweise verspüre ich auch keine Hektik oder Agressivität der anderen Autofahrer, welche sich in ihren Autos links und rechts neben mir langsam den Hügel hochschieben.

Eine eigentümliche Stille und Ruhe breitet sich in mir aus, ich empfinde die Situation als unwirklich, bin Beobachter in einem luft- und zeitlosen Raum. Dieses Gefühl das ich so unglaublich liebe und welches meine Gedanken fliegen lässt.

Aus den Lautsprechern ertönen die alten Songs einer Lieblingsband, lassen mich eine Zeitreise unternehmen, in die Zeit als ich zum ersten Mal das Lied hörte, mit welchem sie berühmt wurden. Ich sehe mich in der Kneipe sitzen, dem damaligen Treffpunkt. Die Kneipe mit der grünen Tapete, den Tischen und Stühlen aus dunklem Holz. Ich rieche den Rauch, sehe die Radiostudioecke des Lokalradios, welche rechts hinter Glas eingerichtet worden war.

Die Songs sind wie Begleiter, wie gute Freunde aus alten Zeiten, denen man auf einmal in die Arme läuft. Unverhofft, aber trotzdem nicht unerwartet. Wenn das der Fall ist, hält man inne, geht vielleicht etwas trinken, spricht über die alten Tage, lässt Erinnerungen aufleben und zieht nachher wieder weiter. Vielleicht lässt man sich die Telefonnummer geben und die alte Bekanntschaft lebt wieder auf – für einen kurzen Moment oder für einen längeren, wer weiss.

Genau so geht es mir, wenn ich diese Lieder höre. Lebensabschnittsbegleiter – nur in tönender Form und nicht in fleischlicher.