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Die Weisheiten der Eltern versteht man vielleicht erst später - wenn überhaupt. Es ist noch nicht so lange her, da ich im Zuge der Sensibiliserung für den Moment vor einer Gruppe von Jugendlichen meinen Vater zitierte:

Es gibt einen Moment für Jeans und es gibt einen Moment für schöne Kleidung, Du musst nur wissen und das Gespür entwickeln, wann Du was tragen kannst.

Diese Aussage stammt aus meinem Pupertätsalter, als ich auch mit der Kleidertracht gegen jede Autorität ankämpfte.

Ich glaube, dass es einen Moment gibt für Alles. Die Kunst scheint in der Wahl des richtigen Zeitpunktes zu liegen. Darin, den richtigen Moment zu erkennen, ihn richtig zu interpretieren und richtig zu agieren. Wobei es meiner Meinung nach kein abschliessendes Richtig oder Falsch gibt, sondern ein Handeln unter dem Einfluss der Erkenntnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt.

hier gelesen.

Ein allzu mutiger Kältetest brachte am Morgen einen siebenjährigen Jungen im oberfränkischen Selb in Gefahr. Das Kind klebte mit seiner Zunge an einer Laterne fest. Polizeiangaben zufolge hatte das Kind auf dem Weg zur Schule bei minus 18 Grad mit seiner Zunge die Kälte an der Laterne getestet. Der Junge wurde nach kurzer Zeit vom Roten Kreuz mit warmem Wasser befreit. Er blieb bis auf einige leichte Risse an der Unterlippe unverletzt und konnte anschließend in die Schule gehen.

Muss unangenehm sein, die Situation. Allerdings erscheint vor meinem geistigen Auge die Szene aus dumb and dumber. Herrlich!

dumb-and-dumber

Pelzchelmchen

Das Pelzhelmchen.

Es ist tagaktiv, scheut aber das Sonnenlicht. Deshalb tragen sie Verdunkelungsklappen vor den Augen. Manche Exemplare kann man auch des Nachts beobachten. Dann widmen sie sich vorher intensiv der Fellpflege. Diese Gattung ist sehr zutraulich, Aufmerksamkeit liebt sie über alles.

Bevorzugtes Habitat dieser Exemplare: Umgebung mit Musik. Ess- und Trinkbares sowie weibliche Pelzhelmchen sollten nicht weit sein.

Sie mögen ihren Bau ordentlich und warm. Ähnlich wie die Elster werden sie von glitzernden Gegenständen angezogen, welche sie in manischer Art zu sammeln pflegen, um ihre Wohnhöhle auszustaffieren.

Stadtbewohner. Richtet seine Behausung meist in hohen Bauten ein, am liebsten in Türmen, da das Pelzhelmchen die Aussicht mag.

Einsames Warten an der Busstation. Nur noch eine Handvoll später Heimkehrer tummelt sich an der gegenüberliegenden Haltestelle herum, mehr schemenhaft durch den Nebel auszumachen als wirklich erkennbar. Genau wie ich verkriechen sie sich in ihren dunklen Mänteln, halten die Hände in den Taschen versteckt - Schutz gegen die Kälte. Doch es nutzt nichts, die feuchte Luft durchdringt die Kleidung, lässt einen bis auf das Mark erschauern.

Mein Blick schweift zwischen der grossen Uhr oben an der Häuserecke und der Strasse hin und her - in sehnsüchtiger Erwartung des Busses, als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnehme. In meinen rechten Blickrand schiebt sich eine lange Gestalt, welche durch das Gelb in ihrer Kleidung schon von weitem in dieser grauen Nebelnacht auffällig aufleuchtet. Die Person bewegt sich rasch der gegenüber liegenden Strasse entlang. Erst als sie näher kommt, bemerke ich, dass sie am laufen ist. Um diese Zeit? frage ich mich, das ist ja auch sonderbar. Nun ist der Mann klar erkennbar. Jogginghose, Parka, Turnschuhe, Mütze, Brille, Rucksack, alles gelb-schwarz. Als ob es das normalste der Welt wäre um Mitternacht durch die einsamen Strassen zu rennen, bewegt er sich vorwärts und entschwindet aus dem Blickfeld, abgedeckt von der nächsten Häuserecke. Ungläubig stehe ich da und sehe ihm nach, dort wo er verschwunden ist.

Irgendwie kommt es mir so unwirklich vor, als ob der Mann gar nie da entlang gelaufen wäre. Aber die Dame neben mir – so allein bin ich trotzt der späten Stunde auf einmal nicht mehr – schaut ebenfalls sehr lange in die Richtung, wo der Läufer entschwunden ist. Also hat sie den Mann auch gesehen.

Das kann ja auch gefährlich sein, so was, denke ich mir. In Nacht und Nebel einfach so herum zu rennen ist ja auch irgendwie sonderbar. Wenn der nun in einer dunklen Strasse hinfällt und sich etwas bricht? Der liegt ja da bis zum Morgen in dieser Kälte. Was mag wohl die Motivation eines Menschen sein in so einer dunklen, kalten, nebligen Nacht mit Rucksack am Rücken durch die Strassen einer Stadt zu laufen?

Fragen über Fragen, welche eigentlich egal und das doch wieder nicht sind. Eigentlich kann das einen ja kalt lassen, wenn man selber nicht durch die Strasse laufen muss, denke ich mir. Eigentlich ist ja des Menschen Wille sein Himmelreich und irgend einen Grund wird der wohl haben, dass er sich da des nächtens abquält. Eigentlich sollte man an andere wichtige Dinge denken wie: wann wohl der Bus endlich kommt, oder sich auf die warme Wohnung freuen und auf die wenigen Stunden Schlaf, die jetzt noch vor einem liegen als sich da über die Lauffreudigkeit eines Signalgelb gewandeten, schlafscheuen Artgenossen zu wundern.

Endlich röhrt der Bus um die Ecke und nimmt mich in sein wohlig warmes Innenleben auf.

FH schaut aus dem Bau

Vor ein paar Tagen habe ich eine Sendung über Feldhamster in Europa gesehen. Bis anhin kannte ich nur den syrischen Goldhamster.

Kleinfeldhamsters am schlafen

Vor allem kennen die Tiere ja auch den Winterschlaf. Bis zu 30 kg Getreide hamstern und dann sich einbunkern. Um diese Eigenschaft beneide ich die Tiere ein wenig. Ist es mir doch manchmal auch danach, mich von allen Verpflichtungen loszusagen und mich von der Aussenwelt abzuschirmen.

Da kommt mir doch eine gute, kommerzielle Idee. Ich könnte das welterste Hammsterhotel für Menschen anbieten - für alle, welche sich manchmal einbunkern wollen. Natürlich nicht wie ein Kloster, schon mit allem Komfort. Ich denke da an Whirlpool, gefüllten Kühlschrank, kuscheliges Bett im Neststil, Bücher usw. je nach Bedarf. Natürlich könnte man über den Raumservice die feinsten Gerichte bestellen. Aber der Service würde vor der Zimmertüre seine Leckereien abstellen und so müsste man nicht mit anderen Menschen interagieren.

Das Angebot gäbe es wahlweise für 3, 5, 7 oder mehr Tage. Das sogenannte Höhlentage-Angebot - Rückzugs- und Abschottungstage auf höchstem Niveau!

Was für eine Marktlücke!