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Gedanken

...vergeht nicht. So lautet doch das geflügelte Wort.

Habe heute gejätet. Wieso lässt sich das Unkraut zwar jäten, kommt nach einiger Zeit aber umso zäher, kräftiger, zahlreicher und an Orten, an denen es vorher nicht gewachsen ist zum Vorschein?

Das lässt meine Gedanken wandern:

Es scheint so, als ob sich die Pflanzen gegen ihre Ausrottung wehren.

Es könnte auch sein, dass die Pflanzen gar kein Unkraut sind, sondern irgend etwas an sich haben (ob heilende Substanzen, Schönheit für das Auge oder philosophische Aspekte), welche der betreffende Mensch der hier wohnt benötigt. Somit würde die Pflanze ihre Dienste anbieten und bleibt so lange in der Nähe bis der Mensch diese Dienste würdigt und benutzt.

Das Trotzen der Jätversuche, könnte im übertragenen Sinn auf den Menschen angewandt bedeuten, dass es eigentlich sogar gesund und gut ist, wenn einem Widrigkeiten und Widerstände widerfahren, weil man kräftiger und trickreicher aus der Bewältigung hervorgehen kann.

Aber vielleicht ist Unkraut einfach nur Unkraut und damit sollte es belassen werden?

Ein Unglück ist auf den ersten Blick immer ein Unglück. Im besten Fall lästig, zeitraubend, unangebracht. Im schlechtesten Fall unwiderbringlich verändernd, lähmend, desillusionierend, desorientierend und immer scheint es unnötig.

Doch wenn es gelingt in der Krise die Ruhe und Geduld zu bewahren, warten zu können und nicht sogleich eine Lösung zu fordern - welche ja sowieso nicht sofort kommt - auch in der schwärzesten, hoffnungslosesten Nacht einfach nur die Nacht zu überleben und sich von Tag zu Tag zu hangeln, dann auf einmal kann die Erkenntnis erblühen, dass diese Krise sehr viel Gutes hat.

Innehalten können und somit sich selber, sein tun und sein Umfeld zu überdenken ist ein Gut, welches uns in dieser schnelllebigen Zeit nicht vergönnt ist. Es bleibt zu wenig Zeit um in aller Ruhe die Flut an Eindrücken zu verarbeiten und weil diese Zeit fehlt, werden die unverarbeiteten Dinge weggeschoben. Erst wenn man einen Moment aus diesem Hamsterrad von Anforderungen draussen ist, (sei es weil man länger Ferien verbracht hat oder aus Krankheitsgründen) könnte bewusst werden, wieviel Zeit eigentlich nötig wäre, um Begebenheiten sauber zu verarbeiten und ablegen zu können.

Manchmal kommt mir die Geschichte vom Indio in den Sinn:

Überlegungen zum sein.

Ein Indio reiste mit einem Schiff. Als er ankam, setzte er sich an den Strand und schaute auf das Meer hinaus. Jeden Morgen setzte er sich wieder an die selbe Stelle und tat nichts anderes als auf das Meer hinauszusehen.

Als er nach vier Tagen gefragt wurde was er denn da mache, antwortete er:
"ich warte auf meine Seele, sie kann nicht so rasch reisen, wie ein Schiff".

FH schaut aus dem Bau

Vor ein paar Tagen habe ich eine Sendung über Feldhamster in Europa gesehen. Bis anhin kannte ich nur den syrischen Goldhamster.

Kleinfeldhamsters am schlafen

Vor allem kennen die Tiere ja auch den Winterschlaf. Bis zu 30 kg Getreide hamstern und dann sich einbunkern. Um diese Eigenschaft beneide ich die Tiere ein wenig. Ist es mir doch manchmal auch danach, mich von allen Verpflichtungen loszusagen und mich von der Aussenwelt abzuschirmen.

Da kommt mir doch eine gute, kommerzielle Idee. Ich könnte das welterste Hammsterhotel für Menschen anbieten - für alle, welche sich manchmal einbunkern wollen. Natürlich nicht wie ein Kloster, schon mit allem Komfort. Ich denke da an Whirlpool, gefüllten Kühlschrank, kuscheliges Bett im Neststil, Bücher usw. je nach Bedarf. Natürlich könnte man über den Raumservice die feinsten Gerichte bestellen. Aber der Service würde vor der Zimmertüre seine Leckereien abstellen und so müsste man nicht mit anderen Menschen interagieren.

Das Angebot gäbe es wahlweise für 3, 5, 7 oder mehr Tage. Das sogenannte Höhlentage-Angebot - Rückzugs- und Abschottungstage auf höchstem Niveau!

Was für eine Marktlücke!

Eine Frau lag im Koma.

Plötzlich schien es ihr, als sei sie schon tot, wäre im Himmel und
stände nun vor einem Richterstuhl.
"Wer bist du?" fragte eine Stimme.
"Ich bin die Frau des Bürgermeisters" antwortete die Frau.
"Ich habe nicht gefragt, wessen Ehefrau du bist, sondern, wer du bist."
"Ich bin die Mutter von vier Kindern." war nun ihre Antwort.
"Ich habe nicht gefragt, wessen Mutter du bist, sondern wer du bist."
"Ich bin Lehrerin."
"Ich habe auch nicht nach deinem Beruf gefragt, sondern wer du bist."
"Ich bin Christin."
"Ich habe nicht nach deiner Religion gefragt, sondern wer du bist."
Und so ging es immer weiter.
Alles, was die Frau erwiderte, schien keine befriedigende Antwort auf die Frage "Wer bist du?" zu sein.
Irgendwann erwachte die Frau aus ihrem Koma und wurde wieder gesund.
Sie beschloß nun herauszufinden, wer sie war.
Und darin lag der ganze Unterschied.

(gefunden in: Gelassenwerden. - Herder, 1996)

tuch

Ein warmes Tuch umgibt mich. Weich und schmiegsam umhüllt es mich und macht mich stark und macht mich schwach, macht mich zart und weich und zugleich unbesiegbar und anlehnungsbedürftig.

Manchmal lüfte ich das Tuch, um einen Einblick in mein verletzliches Selbst zu geben. Manchmal lege ich es ab, damit ich schutzlos und ausgeliefert bin. Manchmal umhülle ich mich damit, weil ich Schutz brauche und mich so gegen die Angriffe wappnen kann. Es ist immer da, manchmal wie eine weiche, warme Umarmung, manchmal wie ein kühler Hauch des aufziehenden Nordwindes. Manchmal verlässlich und beschützend, manchmal entblössend und unbarmherzig.

Der Gedanke lässt mich nicht los, einfach banal zu sein, es nie in einem Bereich zu etwas aussergewöhnlichem zu bringen. Einfach vor mich hinzuleben, meine Dinge zu erledigen und in der Masse unterzugehen, weil ich keine besonderen Eigenschaften habe, nicht künstlerisch begabt bin, nichts aussergewöhnliches kann um mich hervor zu tun.

Das macht mich traurig.

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Wer kauft sowas? Da ist wohl eher an die weibliche Klientele gedacht worden, denn Männer kaufen so ein Buch ganz bestimmt nicht (oder wenn nur über Internet). Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Herren der Schöpfung in den Buchladen gehen und der Dame hinter dem Tresen sagen: "ich hätte gerne 1x den Sex-Knigge für Männer!"

Welchen Spekulationen fühlte sich da der Mann vermeintlich ausgesetzt? Der Mann würde sich in seiner Vorstellung doch folgendem Gedankengut ausgesetzt sehen:

"Hast Du das nötig?", "wohl Probleme in der Ehe?", "brauchst wohl noch Nachhilfestunden" usw.

Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Mann so ein Buch kauft.

Die Verkäuferin und Kundinnen würden sich allerdings eher folgendes denken:

"Endlich ein Mann, der sich weiterbilden will", - "der zugibt nicht alles zu können", - "dem viel daran liegt, ob der wohl noch zu haben ist?"

Forscher lassen Schweine und Hunde ausbluten, füllen sie mit kalter Kochsalzlösung - und erwecken die toten Tiere Stunden später wieder zum Leben. Die Technik, Lebewesen aus- und anzuschalten, könnte die Medizin revolutionieren. Schon bald sollen erste Menschen in den Todesschlaf versetzt werden. Spiegel

Erstaunlich, was alles machbar scheint. Ich dachte mir immer: "wenn keine Atmung, dann defekt im Hirn - bis der Hirntot festgestellt wird. Die allgemeie Erklärung zur Definition Hirntot habe ich bei BZgA gefunden.

Herumspielen mit dem Leben und sich aufführen wie Gott? Ich weiss nicht so recht...

Ich habe sie zerstört! Sie liegt da, schwach, kraftlos fällt sie über den Topfrand. Wie heisst sie eigentlich? In spezifischen Gesprächen lasse ich keine Gelegenheit aus, um mich mit meinen – vermeintlichen – Kenntnissen über die Fauna zu brüsten. Allerdings ist das immer nur ein oberflächliches Wissen. Da ein lateinischer Name einer Butterblume, dort eine Erkenntnis – „ah ja, das ist ein Flieder!“ – gekonntes Einstreuen und Mischen von Wissen und Allgemeinbildung. Effekthascherei, irgendwie!

Aber ich bin abgeschweift… Zurück zum Topf:

Da steht er also, der Blumentopf - ein Geschenk. Auf der einen Seite, wie oben beschrieben – fällt das Grün, eine Art Gras, über den Topfrand. An den Spitzen bereits nicht mehr so grün und an der Art wie es fällt eindeutig als „nicht artgerecht behandelt“ wieder zu erkennen. Im selben Topf eine Primel. Ich erkenne sie. Schliesslich hat sie ja geblüht und die Blätter kenne ich auch. Die Blüten sind verschwunden, aber die Blätter strahlen in kräftigem, gesunden grün und strecken sich auch dementsprechend dem Licht entgegen.

Alles in einem Topf. Auf der einen Seite das darbende Gras (ich kann es immer noch nicht benamsen) dem Untergang entgegensiechend, auf der Gegenseite die Primel, stark und kräftig wachsend. Dieser Anblick lässt in mir philosophische Gedanken wachsen:

Gleiche Voraussetzungen für unterschiedliche Gewächse? Das Eine gedeiht und wächst, erstarkt, findet seinen Weg. Das Andere darbt, geht ein, kränkelt vor sich hin.

Wie wäre das Resultat, wenn das Gras artgerechte Bedingungen vorfinden würde? Zu welchen Höchstleistungen wäre es fähig? Ich schweife mit meinen Gedanken ab. Wie wenn das Gras kein Gras sondern ein Mensch wäre? Zu was wäre der Mensch fähig, wenn er den richtigen Boden, die artgerechte Behandlung vorfinden könnte?

Prägt das Umfeld uns oder werden wir von unseren Eigenschaften geprägt? Suchen wir uns unser Umfeld aus oder werden wir in eine spezifische Umgebung hineingeboren?

Wenn wir durch unsere Eigenschaften so werden wie wir sind, können wir uns dennoch gewisse Fähigkeiten aneignen und Unfähigkeiten umwandeln oder ist das unmöglich?